Philosophie / Intention / Sichtweise

In meiner Arbeitsweise bin ich von der Raku-Philosophie und -Technik beeinflusst.

Raku wurde Ende des 16. Jahrhunderts in Kyōto entwickelt. Die Keramiken sollten, die der japanischen Teezeremonie zugrunde liegende Philosophie widerspiegeln.

Sie lehrt die Akzeptanz des Unperfekten und das „Glück im Zufall“, die Schönheit in Unvollkommenheit und Einfachheit.  

Bei Raku wird der zunächst vorgebrannte (geschrühte) Scherben in einem 2. Brand im Raku-Ofen schnell auf Temperaturen zwischen 800°C und 1000°C hochgeheizt, glühend mit der Zange entnommen und in einem Behälter mit organischem Material – in meinem Fall zumeist Holzspäne – eingebettet und luftdicht abgeschlossen. Die schockartige Abkühlung führt bei glasierten Arbeiten zu feinen Haarrissen in der Glasur. Durch die starke Rauchentwicklung kommt es zu Kohlenstoffeinlagerungen in den Rissen, das für Raku-Keramiken typischen Craquelé entsteht.  Unglasierte Stellen und Keramiken werden tiefschwarz eingefärbt. Schwarz, je nach Oberflächen-Struktur und ursprünglicher Farbe in vielen Schattierungen. 

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